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Salz – vom Bösewicht zum Lebenselixier?

 

Lange Zeit war Salz der Buhmann in der Ernährung. Es hieß: „Zu viel Salz erhöht den Blutdruck und macht krank!“ Also hieß es: sparen, streichen, ersetzen. Doch heute wissen wir mehr – und besser! Denn: Salz ist lebenswichtig. Und die pauschale Verteufelung war ein Irrtum.

Warum unser Körper Salz braucht

Salz – genauer gesagt Natriumchlorid – ist essentiell für unseren Körper. Ohne Salz funktioniert nichts:

  • Nervenreize können nur mit ausreichend Natrium weitergeleitet werden

  • Unsere Muskeln, inklusive Herzmuskel, brauchen Salz zum Kontrahieren

  • Salz reguliert den Flüssigkeitshaushalt in unseren Zellen

  • Es beeinflusst unseren Blutdruck und hält den Körper in Balance

  • Es hilft bei der Nährstoffaufnahme im Darm

Salz ist also kein „böses Gift“, sondern ein elementarer Bestandteil des Lebens. Ohne Salz? Kein Strom im Nervensystem, keine Muskelkraft, keine Hydration.

Warum galt Salz lange als ungesund?

Die alte These war: Mehr Salz = höherer Blutdruck = mehr Herzinfarkte.
Was man dabei aber übersah: Es kommt auf das Gesamtbild an – und auf die individuelle Empfindlichkeit.

Neuere Studien zeigen: Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung reagiert tatsächlich salzsensitiv. Für die Mehrheit gilt: Zu wenig Salz kann sogar schädlich sein, etwa durch:

  • Erhöhte Stresshormone (z. B. Aldosteron)

  • Elektrolytungleichgewicht

  • Müdigkeit, Schwindel, Muskelkrämpfe

  • Konzentrationsprobleme

Insbesondere bei salzarmer Ernährung (z. B. durch stark verarbeitete, natriumarme „Light“-Produkte oder salzfreie Diäten) kann das zum Problem werden.

Und besonders bei ketogener Ernährung, bei der der Körper mehr Wasser und Elektrolyte verliert, ist eine ausreichende Salzaufnahme absolut entscheidend!

Was ist „gutes“ und „schlechtes“ Salz?

Hier wird es spannend – denn Salz ist nicht gleich Salz.

 „Schlechtes“ Salz:

  • Meist das klassische raffinierte Tafelsalz

  • Stark verarbeitet, oft nur reines Natriumchlorid

  • Teilweise mit Rieselhilfen und chemischen Zusätzen (z. B. Aluminiumverbindungen)

  • Ohne weitere Mineralstoffe – nackt und isoliert

 „Gutes“ Salz:

  • Unraffinierte, naturbelassene Salze wie:

    • Himalayasalz

    • Keltisches Salz

    • Steinsalz

    • Meersalz (wenn schadstoffarm)

  • Enthalten neben Natriumchlorid auch wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Calcium oder Jod (je nach Herkunft)

Diese Mineralien wirken ausgleichend im Körper und unterstützen viele Stoffwechselprozesse.

Fun Fact: Natürliches Salz enthält oft über 80 Mineralien und Spurenelemente – ein echter Schatz für deinen Körper!

Wie viel Salz ist gesund?

Die Empfehlungen liegen meist bei 5–6 g Salz pro Tag (etwa ein Teelöffel).
Bei ketogener Ernährung, körperlicher Aktivität oder starkem Schwitzen kann es deutlich mehr sein – oft 8–10 g oder mehr, je nach individueller Verträglichkeit.

Wichtig: Salz sollte immer in Balance mit anderen Elektrolyten stehen – insbesondere Kalium und Magnesium.


Fazit: Salz ist nicht dein Feind – es ist dein Freund (wenn du das Richtige wählst)

  • Salz ist lebensnotwendig – nicht gefährlich

  • Qualität macht den Unterschied: Natürliches Salz schlägt Industrie-Salz

  • Zu wenig Salz kann genauso schaden wie zu viel

  • Besonders bei Low Carb oder Keto: Salz ist Pflicht, nicht Kür

Also: Würze dein Leben – aber mit Verstand und einem hochwertigen Salz.

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